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Dies ist das Ende

… unseres FSJs.  Seit Samstag sind Christian und ich (Stefan) wieder Daheim. Unser re-entry Seminar ist schon fast vorbei und damit unser FSJ offiziell vorbei. Schade, aber wir freuen uns auch darauf, was als nächstes ansteht: Christian geht bald nach Australien und ich arbeite ein bisschen ung gehe dann an den Bodensee auf die Bibelschule.

Stefan

Fünf Rosen

Diese beiden Fotos habe ich heute morgen um kurz vor acht gemacht. Ich war in einem Dorf 60 km weg von Gabs um eine „Care-takerin“ (vielleicht mit Pfleger zu übersetzen) und ihren Schützling, einen 9 Jahre alten Jungen, der AIDS hat abzuholen und sie ins Krankenhaus zu bringen.

Als ich kam, war noch nicht viel passiert, die Care-takerin zog T. noch an und wusch ihn. Währenddessen wurde ich von seiner Oma mit Tee versorgt und unterhalten. Es ging darum, wie kalt es gerade ist (morgens ist es wirklich kalt, auch für mich) und dann kamen noch die Standardfragen, wo ich herkomme, was ich hier mache und wann ich zurückgehe.

Der Schwarz-Tee (die traditionelle Marke Five Roses) war der süßeste, den ich je getrunken habe. Es scheint die Regel zu gelten, je ärmer die Leute desto süßer der Tee. Unten in der Tasse schwammen zerhäkselte Teeblätter, ich musste die glücklicherweise nicht trinken. Tee spielt in der Kultur hier eine ziemlich hohe Rolle, hier die Aufschrift einer Five-Roses-Packung: „Tea has always been about connecting and sharing. It reminds us that the really important things in life are the people we love, and the time we spend with them…“ (Bei Tee ging es schon immer darum, Menschen zu verbinden und miteinander zu teilen. Tee erinert uns daran, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben die Leute sind die wir lieben und die Zeit die wir mit ihnen verbringen…)

Über mein bisschen Setswana war ich heute morgen besonders dankbar, weil die Leute im Dorf teilweise kein Englisch können. Außerdem öffnet es sichtbar Herzen und zaubert Lächeln auf Gesichter, wenn man Leute in ihrer Muttersprache begrüßt.

Bei diesem Besuch ist mir mal wieder die Gastfreundschaft der Batswana aufgefallen und vor allem wie unkompliziert sie sind. Sie nahmen mich einfach in ihre Hütte auf, obwohl ich so anders bin. Aber ich weiß warum die Leute so offen sind, es ist Five Roses, der ja bekanntlich „Menschen verbindet“.

Stefan

The Gaborone Takeway Guide

Für alle, die in nächster Zukunft nach Gabs kommen, will ich hier die drei besten takeaways (so was wie ein Imbisstand) vorstellen. Für diejenigen, die Botswana höchstens auf einer Landkarte sehen ist es vielleicht ganz interessant, zu wissen was ich mindestens vier Mal in der Woche esse.

#1: Der beste Takeaway in Gabs: Lady M
Man darf sich nicht abschrecken lassen, denn in dem verratzten alten Bauwagen ohne Räder gibt es das beste frittierte Hühnchen der Stadt! Innen thront Lady M, eine traditionell gebaute Batswana, nimmt Bestellungen entgegen, gibt Befehle an ihre Angestellte und nimmt den wichtigsten Schritt in der Produktionskette vor: Hühnchen in die Plastikteller legen. Weiße, die Setswana kennen haben hier nach meinen Beobachtungen eindeutig einen Vorteil, sie bekommen ein Stück Hühnchen mehr (Nicht dass viele Weiße kommen). Alle Angestellten kennen mich mit Namen, so dass es schon mal passiert, dass ich am Stand nur vorbeifahre und mir ein Mädchen “Hi, Kagiso!” zuruft. Bei Lady M fühlt man sich einfach wohl und es schmeckt auch noch am Besten!

Lady M

#2: Stand in der Main Mall
Wer gutes Essen zu einem hammers Preis will, muss Einheimischen folgen. Und die gehen massenweise zum oben genannten takeaway. Takeway hört sich viel zu mickrig an, es handelt sich um ein großes Buffet unter freiem Himmel. Um das System zu kapieren, braucht man etwas Beobachtungsgabe oder fragt einfach jemand in der Schlange. Dann findet man heraus, dass man nach dem Bezahlen von unschlagbaren 12 Pula (1,20 Euro) einen Plastikteller bekommt und sich mit dem anstellen kann. Wie in einem Sterne-Hotel wird man dann nach seinen Wünschen gefragt und kann sich aus der reichhaltigen Auswahl Beilagen wie Reis, Madombi (Teigballen), Pap (Maisbrei) raussuchen und beim Fleisch zwischen frittiertem Hühnchen, Seswaa (gestampftes Fleisch) oder Rindfleisch wählen. Beim Salat darf man sich selber bedienen, wobei die Chefin darauf achtet, dass man nur von zwei Sorten nimmt und davon auch jeweils nur einen Löffel.

Stand in der Main Mall Main Mall Essen

#3: Pie City
Unter der Aufsicht des grimmigen Pie-City-Manns werden hier Pies verkauft. Darunter kann man sich gefüllte Blätterteigrollen und -taschen vorstellen. Meine Empfehlung: Sausage Roll (Würstchen im Schlafrock) und Onion Steak (Tasche gefüllt mit Steak und Zwiebeln). Trotz einer Preiserhöhung um 50 Thebe (5 Cent) bekommt man hier immer noch gutes Essen zum ordentlichen Preis (zwei Pies für 1,05 Euro). Allerdings empfiehlt es sich, etwas zu Trinken zu organisieren oder noch besser Ketchup, sonst ist es doch etwas trocken.

Pie City Der Pie City-Mann. Wenn man genau hinschaut, ist er gar nicht so freundlich... Pies

Stefan

Diese oder ähnliche Fragen zu meinem Nachnamen muss ich öfter beantworten. Heute zum Beispiel auf der Bank: „It’s a Setswana name. Do you know what it means? It means body.“ (Es ist ein setswanischer Name. Weißt du was er bedeutet? Er bedeutet Körper.) Der Mann, der mir das erklärt, verweist mich dann zu einer Frau namens Tamati (Setswana für Tomate). Ich habe ja schon viele für uns seltsame Namen gehört, zum Beispiel Precious (kostbar), Happy (glücklich) oder Mathata (Setswana für Sorgen, Probleme). Aber Tamati ist doch etwas Aussergewöhnliches, selbst wenn man es mit Rrapula (Herr Regen) oder Mmabotswana (Frau Botswana) vergleicht…

Ein paar Stunden später beim Terminal, mein Kollege braucht einen Besucherausweis, geht es mal wieder um meinen Nachnamen: Der Sicherheitsmann, der den Ausweis ausstellt schaut interessiert auf meinen Ausweis (ja, ich hab es zum Hangar Assistant gebracht!)DSC_19313_Crop_klein_blog

und er fragt mich, wie man meinen Namen ausspricht. Ich erkläre, dass die Betonung auf der ersten Silbe liegt, nicht so wie er es aussprechen würde. Und, ja, es ist deutsch aber, nein, es hat keine Bedeutung (zumindest keine die ich kenne). „Aber ich habe gehört, auf Setswana heißt es Körper?“ – „Really?“ Ein anderer Sicherheitsmann, der interessiert zugehört hat: „The guy who told you that didn’t know Setswana! Mela means body not mamela.“ (Der Kerl, der dir das erzählt hat, kann doch kein Setswana! Mela heißt Körper, nicht Mamela.) Ich bin enttäuscht: „Aber jemand hat mir gesagt, auf Zulu heißt es „hör zu“, stimmt wenigstens das?“ Ja, immerhin das stimmt, cool! Sala sentle bo Rra! (wörtlich: Bleibt gut, ihr Herren!)

Stefan

Ein paar Schnappschüsse…

von unserem Urlaub im Norden:

Unsere erste Station: Der Chobe National Park.

Dort gibt es 60 bis 80’000 Elefanten; wir sahen eine Herde am Fluss.

Der Graufischer ist einer der häufigsten Vögel.

Ein Schwarm Pratincoles.

Der krönende Abschluss des Sunset Cruise auf dem Chobe.

Einheimische brachten uns mit Mokoros (Einbäumen) tief ins Okavango Delta wo wir drei Tage zelteten.

Beim Game Walk am frühen Morgen.

Wächst im Delta überall was zeigt wie sauber das Wasser dort ist.

Staken ist anstrengend (ich spreche aus Erfahrung).

Der älteste der Staker.

Von denen haben wir einige gesehen, näher liessen sie uns nicht ran.

Neben unserem Zeltplatz lebte eine Herde Nashörner. Es ist sehr entspannend ihnen zuzuschauen.

Zwei Palmenstümpfe.

Ich glaube er kommt grad vom Angeln zurück.

Stefan

Der Rückzug

Ein paar Einblicke in den Campingtrip, den die Flying Mission Kurz-zeitler letztes Wochenende  genossen haben. Der Name retreat (Rückzug) passte ziemlich gut.

Lesen: Der zweite Teil von Mma Ramotswe … Corn-Krickets jagen mit Andrew: Ich steinige, nach zwei Würfen schuht er … Chillen … Mafia spielen. Ich hatte mit meinen Anschuldigungen gegen Jess immer Recht, musste aber dann gleich sterben …  Game-drives (Safarifahrten) …Warzenschweine: Stammgäste an unserem Zeltplatz … luxuriöse Zeltplätze: Dusche, Klohaus, fließend Wasser und ein Waschbecken … Chillen … Duschen unter freiem Himmel und kleinen bunten Vögeln einen Arm weit weg zuschauen … Abends am Lagerfeuer unter grandiosem Sternenhimmel sitzen und singen …

Am LagerfeuerCorn Kricket. Sie sind überallLandschaft in MokolodiAntilope

Stefan

Lesestoff

Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!

Für alle, die gerade Osterferien haben und nicht wissen was sie mit ihrer Zeit anfangen wollen, habe ich einen Tipp: Die „traditionell afrikanisch gebaute“ Privatdetektivin Precious Ramotswe arbeitet genau dort, wo ich gerade bin, in Gaborone in Botswana. Sie kümmert sich um eigensinnige Töchter und verschollene Ehemänner. Der Fall eines verschollenen Jugen bringt sie in ernsthafte Gefahr…

Für mich ist das Buch besonders cool, weil ich die ganzen Schuplätze kenne. Außerdem porträtiert es Batswana wirklich gut. Wer englisch ordentlich beherrscht, dem empfehle ich die Originalausgabe, wer nicht dauernd im Wörterbuch spicken will, greift zur deutschen Ausgabe.

schönes Schmökern! Stefan

SOS-Village

Montagabend steht für uns short-termer ein Besuch eines SOS-Kinderdorfes auf dem Programm. Das ist in einem Nachbarort von Gaborone, glücklicherweise haben wir fast immer ein Auto um dort hinzukommen.
Wenn wir angekommen sind, teilen wir uns auf und jeder geht in ein paar der Häuser, um Kinder einzuladen, in unser “Klassenzimmer” beim Sportplatz zu kommen. In jedem Haus gibt es eine Hausmutter, die für die ca. zehn Kinder in ihrem Haus verantwortlich ist. Meistens schicken sie eines ihrer Kinder mit uns mit, so dass sich in dem Klassenzimmer fünf bis 15 Kinder versammeln. Weil wir in Afrika sind und manche der Kinder gar keine Hausaufgaben haben, sonder nur schauen wollen was die makgoa (Weißen) machen, steigt der Lärmpegel schnell an, so dass wir uns gezwungen sehen, ein paar Kinder rauszuschmeißen, was auch nicht einfach ist. Meistens ist es aber doch ruhig genug, dass wir den Kindern bei Mathe oder Englisch helfen können. Ich helfe fast immer dem gleichen Mädchen. Sie ist nett, aber unglaublich langsam.
Wenn dann immer mehr Kinder fertig sind, steigt der Lärmpegel wieder. Jetzt wird es Zeit, dass ein paar von uns rausgehen und dort die Kinder irgendwie beschäftigen. Vor allem ein Mädchen stellt unheimlich viele Fragen: Spitze ich mir jeden Morgen die Nase an? Warum sind meine Ohren so groß? Warum sind meine Haare glatt? Warum umarmen unsere Mütter uns jeden Morgen? (Das haben sie in einem Film gesehen) Gehen wir wirklich jeden Morgen als Erstes zum Kühlschrank und essen einen Joghurt? (auch aus dem Fernsehen)
Nachdem alle Hausaufgaben erledigt sind ist es schon lang dunkel und wir gehen nach ein paar mehr Fragen heim. Es ist schön zu sehen, wie langsam Beziehungen zu den Kindern entstehen, auch wenn es öfters ziemlich anstrengend ist.

Haus1Haus2MädchenKagiso bin ichDebi mit Schülerin

Stefan

mercy flight

Eigentlich hab ich gedacht, das wird mal wieder ein gechillter Samstag, nach unserer Star-Wars-Nacht hab ich den auch gebraucht. Mittags sind Travis und ich zum Hangar, dort gibt es kostenloses Internet…

Gegen halb sechs hat Travis dann einen Anruf gekriegt, er hat einen Flug. Da kommt schon Hoffnung auf! Und tatsächlich hat der Director of Operations die Erlaubnis gegeben, dass ich mitdarf. So fand ich mich wenig später auf der Liege in Flying Missions Kingair gegenüber von Patrick, dem Paramedic. Mein offizieller Job ist, Fotos zu machen.
Nach 1,5 Stunden, die die paramedics (Sanitäter) verschlafen haben, kommen wir in in Ghanzi an. Nachdem wir gelandet sind, geht es schnell: Die Ambulanz kommt, die Frau wird auf die Bahre gehoben und ins Flugzeug getragen. Die Krankenschwester hält uns noch kurz auf: Sie will ihre Leinen zurück, aber das geht natürlich nicht, weil da ja die Patientin ja drauf liegt. Sie schreibt sich die Nummer des paramedics auf und sagte, dass sie das verfolgen werde, weil sie einen Mangel an Leintüchern hätten…
Den Rückflug verbringe ich auf einem Sitz ganz hinten. Dort liegt ziemlich viel Zeugs, richtig bequem ist es nicht. Aber dafür bin ich auf einem mercy-flight dabei!
In Gabs steht schon der Krankenwagen, der die Patientin ins Krankenhaus bringt. Alles läuft genauso schnell wie in Ghanzi. Hier, im am besten ausgestatteten Krankenhaus Botswanas  kann der jungen schwangeren Frau geholfen werden.

Bei einem Krankentransport mitzukommen, war schon immer mein Traum, ich hätte wirklich nicht damit gerechnet. So hat es mit Flying Mission angefangen: Die Organisation wurde gegründet, um Missionare und Kranke zu transportieren. Mit der Zeit wurden die Straßen besser, so dass der Bedarf, Missionare zu transportieren, abnahm. Heute ist Flying Mission Services aus Flying Mission als Firma ausgegliedert mit dem Ziel, Geld für die missionarischen Tätigkeiten von Flying Mission zu verdienen. Flying Mission Services hat Verträge mit der Regierung, macht Flüge für Safari-Lodges und private Charter-Flüge.

TravisMattParamedicGhanziGhanziParamedicGabs

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Wir sind umgezogen

Nachdem es schon seit November hieß, dass wir bald umziehen würden, und es dann Ende Februar nochmal um bis zu zwei Monate verschoben wurde, kam es umso überraschender, dass wir letzte Woche plötzlich umzogen!
Das neue Haus ist größer, jetzt haben wir vier Schlafzimmer, die wir auch brachen, weil Ryan, ein kanadischer Pilot vor einer Woche bei uns eingezogen ist. Außerdem liegt es näher am Büro, in der Nähe von einem Einkaufszentrum und zum Combi-Stop ist es auch nicht weit.
Mal noch ein paar Bilder, damit Du Dir vorstellen kannst, wie wir wohnen:

VerandaWohnzimmerKüche

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